e-Letter Nr. 18 / Juni 2008


http://www.engelbrecht-media.de

Herzlich willkommen zum e-Letter rund um Coaching, Selbstmanagement und persönliche Weiterentwicklung.

Liebe Freundinnen und Freunde,

... Seit zwei Tagen ist nun ganz
offiziell" Sommer: die kürzeste Nacht des Jahres, die Sommersonnenwende, ist vorüber und die Nächte werden - zunächst fast unmerklich, aber ab Herbst dann deutlich - wieder länger. Sommer verlockt dazu, draußen zu sein, und so schreibe ich diesen Newsletter auf der Terrasse, wo grade der Sonnenschirm wild im Wind schaukelt. Zur Zeit mache ich mir viele Gedanken um die Themen Loslassen" und Entscheidungen treffen" - davon ist auch der heutige Newsletter geprägt.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Sigrid Engelbrecht

Für alle, bei denen der Newsletter etwas verwürfelt" ankommt, d.h. die Umlaute nicht passen, das "scharfe S" nicht konvertiert wird, Fotos nicht gezeigt werden usw.: Der Newsletter steht immer parallel zum Versand auch auf der Homepage:
http://www.engelbrecht-media.de/engelbrecht-seminare.html

Die Rubriken:
  1. Neuigkeiten
  2. Aktuelle Seminarangebote und Termine
  3. Coaching-Leitfaden
  4. Selbstmanagement:
    Tipps & Tricks
  5. Kleine Weisheitsgeschichte
Sonnwendfeuer
1. Neuigkeiten


Neu auf meiner Website:

Im Bereich „Seminare + Training" gibt es jetzt die Rubrik „Lesenswertes", in der interessante und inspirative Texte stehen werden. Gastbeiträge sind ausdrücklich erwünscht. Den Anfang macht mein Trainerkollege Dr. Norbert Thiedemann (http://www.intucon.de/)mit einem Text zum Thema „Konflikte und Kommunikation - Alternative Konfliktbehandlung durch Mediation"

2. Aktuelle Seminarangebote und Termine


Der nächste „Jour Fixe“

findet am kommenden Freitag, 27. Juni
wie gewohnt ab 19.00 Uhr statt.

Es erwartet Sie eine kurze Vortragsaufzeichnung des Philosophen Prof. Wilhelm Vossenkuhl zum Thema Freiheit, in der er anschaulich und beispielhaft der Fragestellung nachgeht, wie frei wir eigentlich in unserer Entscheidungsfindung sind. Ist Freiheit vielleicht nur eine Illusion?


Der „Jour Fixe“ findet an jedem letzten Freitag im Monat bei Engelbrecht Seminare + Training in den Räumen Kaulbachstraße 2d statt.
Es erwartet Sie ein lockererer, zwangloser Rahmen mit kleinen Köstlichkeiten und viel Möglichkeit zum Informationsaustausch.

Herzlich willkommen!

Jour Fixe / Folgetermine:

Freitag, 18(!). Juli,
Freitag, 29. August,
Freitag, 26. September, jeweils ab 19.00 Uhr in der Kaulbachstr. 2d 
Anmeldung nicht notwendig aber e-Mail wäre schön:
info@engelbrecht-media.de

Ich freu’ mich auf Sie! Die Teilnahme ist kostenfrei

3. Coaching-Leitfaden

Aktuelles Thema: 'Entscheidungen'

Frage:
„Seit langem bin ich neben meiner Arbeit auch Vorsitzender eines Vereins, der sich im sozialen Bereich engagiert. Obwohl an diesem Vorsitz einiges an Arbeit dranhängt, mache ich das sehr gerne und freue mich, wenn etwas vorwärts geht. Vor kurzem aber bin ich in meinem Job befördert worden und habe viel mehr um die Ohren als vorher. Eigentlich möchte ich den Vereinsvorsitz nun niederlegen, weil ich in meiner Arbeit so gefordert bin. Es ist aber niemand da, der den Vorsitz übernehmen will, und ich möchte auch nicht, dass das Weiterbestehen des Vereins deswegen in Gefahr gerät und alle sauer auf mich sind. Und im Grunde will ich mich ja auch gerne weiter engagieren, doch wo finde ich die Zeit dazu? Wie entscheide ich mich richtig?"

Antwort: „Richtig ist das, was gut für Sie ist, was Ihnen gut tut, was Sie persönlich längerfristig betrachtet, weiterbringt. Um die für Sie richtige Entscheidung treffen zu können, müssen Sie wissen, was Sie brauchen und was Sie wollen, wofür also Ihre Entscheidungsalternativen im Grunde stehen, welche Bedürfnisse und Werte damit verbunden sind.

Problem bestimmen:
Zuerst wird das eigentliche Problem erfasst. Worum geht es wirklich? Wer sagt, dass der Verein zusammenbricht, wenn Sie als Vorsitzender zurücktreten? Was genau verbinden Sie mit Ihrem Vorstandsamt? Welche Bedürfnisse stehen dahinter? Was befürchten Sie für sich selbst, wenn Sie das Amt abgeben? Würden Sie jemanden mit dieser Entscheidung verärgern, der wichtig für Sie ist? Oder jemanden, den Sie nicht mögen, damit einen Gefallen tun? usw. Versuchen Sie, Ihren Motiven so genau wie möglich auf die Spur zu kommen.

Anforderungen an eine Lösung genauer formulieren
Welche Wirkung sollte die Entscheidung entfalten und welche Anforderung sollte sie mindestens erfüllen? Mehr Zeit für sich? Mehr Zeit für den Job? Geht es darum Job und Amt neu auszubalancieren? usw. Welche Aspekte haben für Sie Priorität? Welche sind eher nachrangig?

Alternativen suchen
und dabei auch an die Nullvariante denken, also an die Möglichkeit, gar nichts zu ändern. Dazu gehört auch sich zu vergewissern, ob Sie über alle relevanten Informationen verfügen um sich entscheiden zu können. Ist die Belastung im Job vielleicht der Einarbeitung in das neue Aufgabenfeld geschuldet und somit vorübergehend? Kann im Job oder im Verein die Arbeit anders organisiert werden? usw.

Analyse der Risiken und Folgen
Dabei kann auch helfen zu überlegen, wie lange die Entscheidung, die Sie treffen wollen, Sie festlegt bzw. ob sie reversibel ist. Welche Risiken und Folgen bergen die einzelnen Alternativen genau?

Grenzen ausloten
Welche Umstände dürfen eintreten, unter denen die Entscheidung gerade noch haltbar ist bzw. welche müssen eintreten, um sich für eine andere Alternative entscheiden zu können? Wichtig: Hier sollten Sie möglichst viele der von der Entscheidung Betroffene einbeziehen, aber nicht fragen: Wie würdet Ihr an meiner Stelle entscheiden? sondern: Wie sehen Sie die Sache aus Ihre Perspektive?
Vielleicht kommen vonseiten Ihrer Vorstandskollegen konstruktive Vorschläge, wenn diese sehen, dass Sie sich die Entscheidung nicht leicht machen. Kann gut sein, dass es dann z.B. möglich ist, Aufgaben, die bislang Sie innehatten, auf mehrere Schultern zu verteilen.

Die Entscheidung treffen
und die Verantwortung übernehmen.

Durch diese Schritte ist nicht garantiert, dass die Entscheidung, die Sie treffen, am Ende auch „die richtige" ist, aber Sie stellen sicher, dass Sie bewusst alles unternommen haben, damit es eine gute Entscheidung wird.- Wovor hat die Befürchtung 'Ich werde dem nicht gewachsen sein.' Sie bisher bewahrt? Wofür könnten Sie dieser Überzeugung regelrecht dankbar sein? Schreiben Sie entsprechende Situationen auf.

Erst danach sollten Sie sich fragen:

- Wenn ich diese Befürchtung einfach loslassen könnte, sie nicht mehr hätte, was wäre dann anders - in dieser aktuellen Situation und ganz allgemein in herausfordernden Situationen?

Dann ziehen Sie ein Fazit: Möchten Sie der Befürchtung vielleicht eine Ermutigung an die Seite stellen? Oder möchten Sie Ihre Befürchtung nun anders formulieren, vielleicht abschwächen? Möglicherweise erkennen Sie auch, dass das, was Ihnen angeboten wird, Ihnen vor ein paar Jahren noch gefallen hätte, Sie jetzt aber etwas anderes wollen. Egal, wie Sie sich dann entscheiden werden: Nachdem Sie Ihrer Befürchtung auf den Zahn gefühlt haben, ist Ihnen Ihre eigentliche Motivation mit Sicherheit klarer geworden.


Hier gibt es regelmäßig Wissenswertes zum Thema Selbstcoaching. In einem Selbstcoaching-Prozess lernen Sie, wie Sie ein Problem gezielt lösen oder eine Veränderung dauerhaft in Ihr Leben integrieren.
Nachfragen zum Thema, die von allgemeinem Interesse sind, werden an dieser Stelle veröffentlicht – inklusive Antworten.

4. Selbstmanagement / Tipps und Tricks

Trennen Sie sich von Besitz

Sofern Sie nicht zu den ganz disziplinierten Zeitgenossen gehören, unterlaufen Ihnen vielleicht immer mal wieder Impulskäufe - Sie gaben Geld für Dinge aus, die Sie meinten, unbedingt haben zu müssen, und nun fühlen Sie sich verpflichtet, diese auch behalten zu müssen. Schließlich haben Sie Geld dafür investiert, oder? Und so stauben der Brotbackautomat, die Vase in Regenbogenfarben und der originelle, aber unpraktische Weinöffner zusammen mit allerlei Krimskrams vor sich hin. Als würde die Investition, die da drin steckt, nämlich Ihr sauer verdientes Geld, auf diese Weise Zinsen bringen. Das tut es schon - aber anders als man geneigt ist zu denken.

Unnötiger Ballast hat tatsächlich die Eigenart, negative Zinsen und Zinseszinsen zu bilden - in ihrer Gedankenwelt. Jeder Blick darauf erinnert daran, dass Sie sich geirrt hatten, dass es ein Fehlkauf gewesen ist, erinnert an das Geld, das Sie dafür ausgegeben haben und erzeugt damit schlechte Laune, manchmal auch Schuldgefühle. Zudem: Der Krempel will aufgeräumt sein. Er braucht Platz. Oder steht als ein Mahnmal im Wege herum.

Tipp: Gehen Sie jetzt sofort durch Ihre Wohnung und suchen Sie 25 Gegenstände, die Sie sofort wegwerfen oder weggeben können. Hören Sie nicht eher auf, bis Sie 25 gefunden haben ... !


An dieser Stelle finden Sie Anregungen, wie Sie Ihren Alltag effektiv organisieren können.

5. Kleine Weisheitsgeschichte


Die schmutzige Straße

Die Mönche Tanzan und Ekido wanderten einmal eine schmutzige, schlammige Straße entlang. Kurz zuvor war heftiger Regen gefallen.

Als sie an eine Wegbiegung kamen, trafen sie eine schöne junge Frau in einem Seidenkimono, die die Straße überqueren wollte. „Kommen Sie”, sagte Tanzan sogleich. Er nahm sie auf die Arme und trug sie über den Morast der Straße. Sie dankte ihm und schritt weiter ihres Wegs.

Ekido sprach kein Wort, bis die beiden Mönche des Nachts einen Tempel erreichten, in dem sie Rast machten. Da konnte er nicht länger an sich halten.

„Wir Mönche sollen nicht in die Nähe von Frauen kommen”, sagte er zu Tanzan, „und vor allem nicht in die Nähe von jungen und hübschen. Es ist gefährlich. Warum hast du das getan?”

Tanzan lächelte. „Ich ließ die junge Frau an der Wegbiegung zurück”, antwortete er Ekido, „trägst du sie immer noch?”

nach einer zenbuddhistischen Parabel

Heute lesen Sie an dieser Stelle eine kleine Geschichte über das Thema Loslassen.


Der nächste e-Letter erscheint Mitte Juli. Er geht derzeit an 232 Abonnentinnen und Abonnenten. Ich freue mich über Ihr Feedback und über Anregungen und Vorschläge!

... und natürlich ganz besonders, wenn Sie mich und den e-Letter weiterempfehlen.

Diesen kostenfreien Newsletter können Sie auch jederzeit wieder abbestellen. Senden Sie in diesem Falle einfach eine E-Mail an: 

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Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit!

Ihre Sigrid Engelbrecht