Da wo ich herkomme,
war es dunkel all die Zeit
so, als laste Schnee
auf meinem Gesicht
dicht und schwer
und als bringe er
Atem und Kraft zum Erlöschen
Da wo ich herkomme,
war Eis und waren Mauern,
wenig Wärme nur erhellte die Tage
Es gab einen Apfelbaum
der niemals blühte
und das Leben schien
Überwintern zu sein
all die Zeit
Es gab einen Traum,
ein Traum wie eine Flamme
heimlich flackern in der Nacht
dem Erlöschen oft nah;
ein spärliches Licht
doch überhaupt ein Licht
zu scheinen auf einen Pfad
weg von da
Dich gab es nur als Bild in mir
als Frage,
als Sehnsucht
Du schienst ein Trugbild zu sein
verschwommen
und doch ahnbar
irgendwo da draußen
Da wo ich herkomme
war es dunkel all die Zeit
und ohne Traum
wäre es mir dunkel geblieben
Sigrid Engelbrecht 1992
|