Stilles Gehen durch die Zeit


Stilles Gehen durch die Zeit,
Sonne und Mond auf den alten Wegen,
Regen und Sturm,
Ernte und Licht,
Trauer und Glück.

Kreise,
die Jahr um Jahr ihre Bahnen ziehn
von der Hoffnung zum Schwinden,
von der Blüte zum Tod,
da ist ein Vertrauen
auf Leben und Wachsen
auf Trost und auf Heilen
auf Liebe und Kraft

Stilles Gehen im schwindenden Licht
Der Mond schon groß über dem Tal,
der Blick so weit,
die Luft so mild,
als sei es so gewesen,
Tausende Jahre.

 

Sigrid Engelbrecht, 1998